Du willst, dass dein Kind schwimmen lernt – ohne Druck und mit viel Spaß? Dann bist du hier genau richtig.
Schwimmen lernen ist nicht schwer und hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit deines Kindes. Eure gemeinsame Zeit im Wasser vertieft zusätzlich eure Beziehung.
Wenn du deinem Kind das Schwimmen beibringen willst, stehst du meistens vor ein paar Fragen.
Ab wann können Kinder schwimmen lernen? Mit welcher Schwimmtechnik soll man anfangen? Wie kann ein Kind tauchen und springen lernen? Wie können Kinder ohne Druck und Angst schwimmen lernen?
Eine kleine Anleitung
Kinder nehmen jede Einladung mit dem Wasser zu experimentieren an und sammeln dabei Erfahrungen für das Schwimmen lernen.
Bereits Babys, die noch beim Baden gehalten werden müssen, können den Auftrieb erfahren, wenn sie nicht in Haltevorrichtungen liegen.
Kleinkinder machen in der Badewanne zu Hause erste Erfahrungen mit der Atmung, z. B. indem sie blubbern. Mit anderen Worten: Kinder aller Altersstufen machen für das Schwimmen grundlegende Erfahrungen, wenn sie regelmäßig mit dem Wasser Kontakt haben.
Wenn du ein ruhiges Schwimmbad in deiner Nähe hast, kannst du bereits ab dem Kleinkindalter mit dem Schwimmen lernen anfangen. Entscheidend ist, dass dein Kind regelmäßig im Wasser ist.
Schwimmtechnik, nur welche?
Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper für Kinder zu groß, um ihn über dem Wasser zu halten wie es beim ‘Brustschwimmen’ gefordert wird.
“Schwimm richtig!”, rief ein Vater seiner Tochter zu, als sie voller Freude hundelte. Richtig zu schwimmen wird in Deutschland mit dem Brustschwimmen gleichgesetzt.
Brustschwimmen ist sehr schwierig zu lernen und doch halten die Schwimmvereine daran fest.
Würdest du springen lernen, bevor du laufen könntest? Wir glauben kaum.
Beim Schwimmen sollen aber Kinder Bewegungen von Armen und Beinen üben, damit sie Brustschwimmen, bevor sie dafür motorische Voraussetzungen entwickelt haben.
Darüberhinaus ist für Kinder das Brustschwimmen ohne den Kopf einzutauchen eine körperliche Überforderung. Da der Kopf im Verhältnis zum Körper viel größer ist als bei Erwachsenen.
Lass uns von den besten Schwimmern lernen
Die besten Schwimmer kommen aus den USA und Australien. In beiden Ländern lernen die Kinder zuerst das Kraulen. Auch die Kinder der Seenomaden, die bereits mit acht Jahren bis zu 12m tief tauchen können, kraulen, wenn sie an der Wasseroberfläche vorwärts kommen wollen.
Verzichte darauf, dein Kind mit dem Brustschwimmen zu überfordern und lass es sich das Kraulen selbst erarbeiten. Denn genau das tun alle Kinder, die in ihrer Entwicklung nicht gestört werden.
Für das Kraulen braucht dein Kind viele Erfahrungen mit der Atmung, Drehungen des Körpers und dem Auftrieb.
Schwimmflügel - Fluch oder Segen?
Angst vor dem Untergehen? Kinder müssen zu 100% beaufsichtigt werden und die Erfahrung des Untergehens machen dürfen.
Sollte dein Kind beim lernen mal untertauchen, dann lasse es doch kurz unten und hole es mit ruhiger Art rauf. Reagieren die Eltern panisch und zeigen offen ihre Angst überträgt es sich auf das Kind.
Bei uns im Schwimmkurs tauchen die Kinder öfter unfreiwillig mit dem Kopf ab und werden durch uns ganz ruhig herausgefischt. Dabei Reagieren wir gar nicht auf diesen Moment und leiten den Unterricht weiter, als ob nichts geschehen ist. Dadurch sehen Kinder das es nicht schlimmes ist und weder gefährlich noch peinlich ist.
Zurück zu den Schwimmhilfen:
Das größte Problem liegt jedoch darin, dass einem Kind mit Auftriebshilfen die wichtigste Erfahrung verwehrt wird: Es kann den Auftrieb nicht erfahren. Dabei ist der Auftrieb das grundlegendste Element, um im Wasser sicher zu sein.
Das einzige, was Kinder mit Schwimmhilfen lernen ist, dass sie über dem Wasser gehalten werden. Aber dass das Wasser sie auch ohne Aufriebshilfen trägt, können sie nicht spüren. Dabei würden so viele Menschen dem Ertrinken entkommen, wenn sie gelernt hätten, sich auf das Wasser zu legen.
Während Auftriebshilfen Kinder sofort in die richtige Wasserlage versetzen sollen, werden die kleinen Schritte bis zum waagerechten Schwimmen blockiert. Das ist, als ob man ein Baby in eine fahrbare Lauflernhilfe hineinsetzt, ohne dass es gelernt hat zu stehen oder selbständig zu sitzen.
Lass zu, dass dein Kind seine Schritte selbständig geht. Es wird nach und nach die Wasserlage optimieren – schließlich ist der Körper faul: Er sucht von sich aus die kraftsparendste Art, sich fortzubewegen.
Hängt der Hintern runter, who cares, mit der Zeit optimieren Kinder die Wasserlage selbst. Sobald sie kräftiger werden und mit anderen Kindern mithalten möchten, werden sie durch eigene Erfahrung die Wasserlage optimieren. Als jahrelange Trainer wissen wir, daß Kinder sich am Anfang die einfachste Methode raussuchen, um vorwärts zu kommen. Sobald wird das Tempo und durch Spiele die Schwierigkeiten erhöhen, korrigieren sie die Wasserlage selbstständig, um mithalten zu können. Zeit und Geduld sind hier das A und O.
Tauchen, oh je
Der Schwimmunterricht in Australien beginnt häufig mit dem Sich-Selbst-Begießen: Der erste Schritt beim Tauchen lernen.
Wenn dein Kind weder in der Badewanne zu Hause, noch unter der Dusche, noch im Schwimmbad mehr oder weniger gezwungen oder motiviert wurde den Kopf nass zu machen, wird es sich in seinem Tempo und seinen Schritten dem Eintauchen des Kopfes nähern.
Motiviere es nicht zu tauchen – weder mit, noch ohne Schwimmbrillen oder Tauchermasken. Wenn es bereit ist, wird es sich dem Eindringen des Wassers in die Augen, Ohren und die Nase stellen. Jegliche Übungen oder Motivationen mit Tauchringen setzten dein Kind unter Druck bzw. Zugzwang, weil es dich nicht enttäuschen will. All die kleinen unscheinbaren Schritte, wie z. B. das Sich-Selbst-Begießen, die für sicheres Schwimmen notwendig sind, kann es dann nicht mehr tun.
Die Angst vorm Wasser in der Nase, Ohren oder Augen lässt sich einfach abtrainieren beim Springen. Dies macht den Kindern Spaß und sie werden zwangsläufig komplett untertauchen.
Springen - Der Weg zum Kopfsprung
Kinder machen viele Schritte, bis sie den Kopfsprung beherrschen. Darf dein Kind sie auch tun?
Manche Kinder springen bereits mit zwei Jahren ins Wasser, manche erst mit sieben oder acht Jahren. Wenn dein Kind noch nicht frei schwimmen kann, positioniere dich im Wasser so, dass du es nach dem Sprung aus dem Wasser holen kannst. Manche Kinder bekommen nach dem ersten Sprung einen kleinen Schreck und springen zunächst nicht mehr, manche Kinder haben so viel Spaß am Springen, dass sie es immer wieder wiederholen. Du hast die Aufgabe mit Adlersauge auf dein Kind aufzupassen.
Beginne hier doch einfach mit einer Poolnudel auf die dein Kind draufspringen kann. So gewohnt es sich an das Gefühl. Als nächstes lässt man das Kind über die Nudel springen. Es folgen dann die Kerze und der Paketsprung, um dann langsam sich an den Kopfsprung zu wagen. Mit diesem Weg haben Kinder viel Erfahrung sammeln können und verlieren die Angst mit dem Kopf vorwärts ins Wasser zu fallen.
Schwimmbewegungen
Lange vor dem Brustschwimmen: Sich an Trennseilen oder dem Beckenrand entlang hangeln – so können sich Kinder selbständig im Wasser fortbewegen
Viele Eltern geben ihren Kindern Auftriebshilfen, damit sie sich im tiefen Becken bewegen können. Das ist nicht nötig und stört die vielen Schritte bis zum Delfinschwimmen: In den meisten Schwimmbecken können sich Kinder am Beckenrand entlanghangeln, in Stehtiefe spielen und dabei ganz nebenbei ohne Übungen grundlegende Bewegungsabläufe üben. Sei zur Sicherheit immer in unmittelbarer Nähe.
Es ist auch nicht wichtig, wie viel Meter dein Kind zurücklegen kann. Das Interesse, eine bestimmte Streckenlänge zu schaffen, ist für uns Erwachsene interessanter als für die Kinder.
Positive Einstellung zum Wasser
In Schwimmbädern sieht man viel zu oft Angst in den Gesichtern und viel zu wenig Freude.
Alle stehen unter Druck, die Kinder sollen Schwimmen lernen, am besten nach 3 Stunden. Die Eltern haben heutzutage viel zu Hohe Erwartungen an die Kleinen und dadurch landen viele traumatisierte Kinder bei uns in den Kursen. Das wir dann Monate für die Angstbewältigung brauchen, spielt dann meistens keine Rolle mehr.
Kinder brauchen einen liebevollen, respektvollen BEGLEITER; Jemanden, der ihm einen sicheren Raum zum Ausprobieren gibt und sie selbstverständlich in der Not aus dem Wasser fischt. Der Begleiter stellt keine Erwartungen, misst nicht, beurteilt nicht. Er nimmt das Kind wahr, anstatt es zum Objekt einer Methoden zu degradieren.
Todsünde beim Schwimmen lernen
Druck und Zwang sind die Todsünden beim Schwimmen lernen. Geduld und Zeit macht gute Schwimmer. Viele Eltern rufen uns an und wollen einen Kurs buchen und das Seepferdchen Abzeichen erfolgreich abschließen.
Das Seepferdchen ist aber kein Abzeichen was einen guten Schwimmer ausmacht. Das Kind kann in dieser Zeit nur 25m Schwimmen und Schultertief tauchen und dann? Nach 1 Bahn im Schwimmbad schon müde. Nein das ist kein guter Schwimmer. Schwimmschulen vergeben das Seepferdchen, um Eltern glücklich zu stellen, die bezahlen ja den ganzen Aufwand. Das Kind kann danach nicht wirklich schwimmen und technisch in ganz schlechter Qualität.
Wir verfolgen ein anderes Konzept. Wir lassen uns mehr Zeit bei der Seepferdchen Prüfung, gehen aber hierfür mit Spaß und Geduld an die Technik heran. Unsere Kinder, die das Seepferdchen erhalten haben, schwimmen in richtiger Schwimmtechnik und schaffen mehrere Bahnen hintereinander. Unsere Quote zeigt hier ganz klar für unser Konzept. Jedes zweite Kind, das mit uns Schwimmen gelernt hat, ist im Anschluss zum Schwimmverein oder zur Wasserwacht gegangen. Wir haben nicht nur einen sicheren Schwimmer kreiert, sondern auch die Flamme zum Schwimmsport entfacht.
Soll dein Kind ein Abzeichen machen, weil alle anderen es haben oder soll es richtig schwimmen?